von madragon » Fr 25. Mär 2016, 14:07
Ironie des Schicksals
Die plündernden und mordenden Orkhorden an unseren Grenzen scheinen fürs erste erfolgreich vernichtet worden zu sein. Dutzende dieser Kreaturen haben ihr Leben unter meinem Hammer gelassen. Die Schnitte und Fleischwunden an meinem Körper sind nicht Lebensgefährlich.
Der Sturm hat nachgelassen und es weht nur noch ein kalter Wind, begleitet vom ewigen Nieselregen.
Diese Schlacht habe ich überlebt, doch Ironie des Schicksals befinde ich mich nun in dieser Präkären Situation.
Das Unwetter der letzten Nacht hat viele der alten Bäume entwurzelt und umgerissen, einer dieser Bäume hat mich dann erwischt und mich unter ihm begraben. Nun liege ich hier auf dem Bauch, im vom Regen aufgeweichten Boden, eingeklemmt unter einem riesigen Baum im Dreck. Meine Arme befinden sich ebenfalls unter diesem Gewicht und ich bekomme sie nicht frei. Der weiche Boden hat schlimmeres verhindert und ich habe keine Knochenbrüche erlitten, allerdings bin ich in den Boden gedrückt worden und ein entkommen wird schwierig.
Geschwächt vom Kampf, der Kälte und den Verletzungen.
Laut rufen damit meine Gefährten mich finden wäre nicht ratsam, das könnte Raubtiere anlocken.
Nun sitze ich in dieser Falle, in der Hoffnung das der Boden noch weiter aufweicht und ich mich irgendwie hinauswinden kann, bevor mich der Schlamm erstickt...
Mittlerweile ist es wieder dunkel geworden, Nebel zieht seine langsamen Bahnen durch den düsteren Wald. Fahles Licht spendet der orangefarbene Vollmond am Firmament. Stille.
Ein leises rascheln dringt durch die Stille, irgendetwas oder jemand scheint etwas zu suchen oder zu jagen.
Ich fühle mich unwohl, hilflos, Schmerzen und Kälte sind kaum zu ertragen.Ich verhalte mich ruhig.
Schlagartig springt ein Schatten in mein Sichtfeld, weiße Fangzähne blitzen im fahlen Licht, Speichel tropft vom Raubtiergebiss. Der graue Wolf fängt an zu knurren, seine gelben Augen leuchten.
Mir bleibt nicht viel Zeit um mein Leben zu retten, Adrenalin fliesst durch meinen Körper, das Herz fängt an zu rasen, Muskeln spannen sich an, ich schreie. Dann ein Geräusch wie von einem Stiefel der aus dem Matsch gezogen wird, mein Arm schnellt blitzartig vor, meine Hand greift der Bestie an die Kehle. Ein kurzes überraschtes quieken ertönt, ich greife hart zu und reisse meinen Arm zurück. Das quieken verstummt, Blut bespritzt mich, das zucken des Tieres hört auf.
Ich halte einen blutigen Klumpen in der Hand.
Nun habe ich Wasser vom Regen und Nahrung. Aber ein Wolf ist selten allein.
Das weitere Schicksal wird über mich richten.