....Madragon erhebt sich und steckt die Pergamentrollen ein. Nun betrachtet er den blauen Drachen genauer, dessen goldfarbene Augen weit geöffnet sind und abwesend dreinblicken. Das Gebiss besteht aus einer bedrohlich wirkenden Reihe schwarzer, nadelförmiger und sehr spitzer Zähne. Er gehört nicht einer der größten Rassen an, sein Stockmass beträgt gerade mal 2 Meter und wenn er sitzt könnte man ohne großen Aufwand aufsitzen. Die geschätzte Spannweite beträgt 10 Meter, genügend Fläche um einen Reiter in die Lüfte zu erheben.
Nach einer Rast weicht der Tag der Nacht, langsam erscheinen die ersten klaren Sterne am Himmelszelt der weiten Sandödnis. Die heißen Temperaturen sinken rapide. Der kleine Trupp von drei Drachen und einem Pferd bricht auf, voraus Guthorm der in der Luft etwas anzusteuern scheint. Die Gefährten hinterlassen tiefe Spuren im weichen Sand was ein vorankommen erschwerlich macht, dazu noch ein harter Wind der einem die kleinen harten Sandkörner ins Gesicht bläst. Nach einer ganzen Weile kommen die ersten Bäume in Sichtweite, ein Schutz vor dem unerträglichen Sandgebläse. Aus vereinzelten Bäumen wird ein Dickicht das Schutz vor Blicken und Witterung bietet. Guthorm kommt flatternd herab und bläst den letzten Sand davon, nun geht er tapsend voran, er gibt schnaufende Geräusche von sich und dreht den Kopf in die unterschiedlichsten Richtungen. Er scheint etwas zu wittern. Der Weg führt über verschlungene Pfade an dessen Rand relativ große, graue und stumpfe Pilze stehen. Madragon packt ein paar davon in die Satteltaschen. Er dachte bei sich, "Ich hab zwar keinen blassen Schimmer von Grünzeugs, aber vielleicht hat jemand Verwendung dafür."
In einiger Entfernung einer Lichtung hält Guthorm inne, hebt die Nüstern in die Luft und schnuppert.
Madragon füstert. "Na mein Junge, hast du etwas entdeckt?"
Er streichelt Guthorm über den kleinen Kopf und bewegt sich so leise wie es seine Körpermasse zulässt geduckt auf die Lichtung zu. Durch das lichte Blätterwerk und der sternenklaren Nacht konnte er vier behufte Beine entdecken. Sein Blick wanderte höher, und auf dem weißen Pferd saß ein kräftiger, in die Jahre gekommener Mann in Kettenhemd. Sein weißes Schild verziert ein rotes Kreuz. "Das muss er sein."
Madragon nahm wieder eine aufrechte Haltung ein und ging auf den Mann zu.
"Seid gegrüßt zu dieser späten Stunde Ser Hector de Lumine! Ich habe Informationen für euch nach denen ihr auf der Suche seid." Madragon holt ein versiegeltes Schriftstück hervor und übergibt es Ser Lumine. "Übergebt dieses Schriftstück Königin Saphira!" Der Ser nickt knapp und antwortet. "Sollte dies zum gewünschten Erfolg führen, könnt ihr unser Friedensabkommen als besiegelt betrachten!" Mit diesen Worten gab er dem Pferd die Sporen und reitet vondannen.
Als Hector de Lumine ausser Sichtweite war grinste Madragon breit. "Ihr bekommt euren Frieden und werdet früher als erwartet, mit dem Kopf unter dem Arm, vor euren Herrn treten!"